Geld anlegen: wichtige Grundsätze für individuelle Anlagestrategien
Nov 09
Wenn Sie Ihr Geld anlegen wollen, dann haben Sie fast so viele Möglichkeiten wie es in der Schweiz Dreitausender und Viertausender gibt. Bei so einer grossen Auswahl stellt sich unweigerlich die Frage, worauf Sie bei der Geldanlage achten sollten und welche Geldanlage am besten ist. Die Geldanlage ist für Anfänger auf den ersten Blick komplex. Aber die Kenntnisse von ein paar wichtigen Grundsätzen und Leitlinien sind das optimale Fundament, damit auch Sie die Welt der Dreitausender und Viertausender erklimmen können. Dieser Ratgeber erläutert Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie eine individuelle Anlagestrategie entwickeln.
Ziele für Geldanlage festlegen
Am wichtigsten ist es zuerst, dass Sie Ihre Anlageziele kennen. Denn nur, wenn Sie wissen, wohin Sie wollen, können Sie auch den richtigen Weg einschlagen. Ausserdem sind Anlageziele für Ihre individuelle Motivation essenziell, Geld über mehrere Jahre diszipliniert zu sparen und anzulegen. Denn das Geld, welches Sie für die Zukunft anlegen, können Sie nicht heute ausgeben. Das kann manchmal schmerzvoll sein.
Daher machen Sie sich ausführlich Gedanken zu Ihren Gründen für die Geldanlage. Wollen Sie fürs Alter vorsorgen? Wollen Sie das Eigenkapital für Immobilieninvestitionen ansparen? Wollen Sie generell Vermögen aufbauen? Wollen Sie Ihre Familie absichern? Wollen Sie spezielle Anschaffungen finanzieren? Die Gründe fürs Geldanlegen können insgesamt sehr vielfältig sein.
Besonders wichtig für die langfristige Geldanlage ist allerdings, dass Sie schuldenfrei sind. Denn Ratenkredite und Dispokredite verschlingen Zinsen. Bauen Sie daher zuerst Ihre Schulden ab! Der Weg zur Schuldenfreiheit kann dabei schon ein Unterziel für ihre übergeordneten Anlageziele sein.
Chancen und Risiken von Geldanlagen abschätzen
Das magische Dreieck der Geldanlage beschreibt den Zusammenhang zwischen drei wichtigen Faktoren jeder Geldanlage. Zu diesen drei Faktoren gehören Rendite, Sicherheit und Liquidität. Dabei beeinflussen sich die Faktoren gegenseitig und stehen in Konkurrenz miteinander. In der Regel sind höchstens nur zwei der drei Faktoren in der gewünschten Ausprägung erreichbar. Eine Geldanlage mit hoher Rendite, absoluter Sicherheit und stets liquidem Kapital ist in der Regel nicht seriös.
Für viele Geldanleger stehen Rendite und Sicherheit im Vordergrund. Aber die Liquidität sollten Sie nicht ausser Acht lassen. Denn wenn Sie nicht liquide sind, dann können Sie nicht die alltäglichen Ausgaben sowie unerwartete Ausgaben bestreiten. Daher ist die Überlegung sehr wichtig, wie lange Sie auf einen bestimmten angelegten Geldbetrag verzichten können.
Fragen Sie sich selbst, welche der Faktoren für Sie am wichtigsten ist, um Ihre Anlageziele zu erreichen. Daraus ergibt sich dann auch automatisch, welcher Anlagetyp Sie sind.
Zeitraum für Geldanlage bestimmen
Der Erfolg einer Geldanlage hängt grundsätzlich auch von der Anlagedauer ab. Je länger die Anlagedauer ist, desto weniger anfällig ist die jeweilige Geldanlage gegen Schwankungen. Denn negative Kursentwicklungen können bei einer längeren Anlagedauer wieder ausgeglichen werden. Ausserdem können Sie bei einem längeren Anlagehorizont mehr Vermögen aufbauen.
Je nach gewünschter Anlagedauer eignen sich verschiedene Anlageklassen besser oder schlechter. Wenn Sie Ihr Geld beispielsweise nur kurzfristig anlegen wollen, dann gibt es bei Aktien das Risiko von starken Kursverlusten. Bei einem längeren Anlagehorizont müssen Sie auf das eingesetzte Kapital dagegen auch langfristig verzichten können.
Allgemein ist eine Geldanlage über fünf Jahre ein langer Anlagehorizont. Bei einer Geldanlage mit einer Dauer von bis zu einem Jahr handelt es sich um einen kurzen Anlagehorizont. Eine Geldanlage zwischen einem Jahr und fünf Jahren charakterisiert eine mittlere Anlagedauer.
Anlagesumme der Geldanlage festsetzen
In einem nächsten Schritt ist es entscheidend, dass Sie bestimmen, wie hoch der Betrag ist, den Sie anlegen können und wollen. Dafür müssen Sie sich einen Überblick über Ihre Einnahmen und Ausgaben sowie über Ihr Vermögen verschaffen. Denn nur derjenige Betrag, den Sie nicht benötigen, können Sie auch zurücklegen und anlegen.
Die Höhe der Anlagesumme bestimmt letztendlich darüber, in welche Anlageklassen und Anlageprodukte Sie Ihr Geld anlegen können. Denn für bestimmte Anlageprodukte gibt es Mindestanlagesummen. Andere Anlageformen wiederum erfordern eine regelmässige Einzahlung. Zudem kann die Höhe der Konditionen für die einzelnen Anlageprodukte auch von der Höhe der Anlagesumme abhängen.
Ein weiterer wichtiger Punkt bei der Bestimmung der Anlagesumme ist, ob und wie Sie sie aufteilen. Darüber hinaus müssen Sie sich die Frage stellen, ob Sie einen Einmalbetrag oder wiederholt bzw. regelmässig anlegen wollen. Auch eine Kombination ist möglich. Zusätzlich müssen Sie auch noch entscheiden, ob Sie Zinsen entnehmen oder wieder anlegen wollen.
Über Kosten der Geldanlage informieren
Über den Erfolg einer Geldanlage entscheiden auch immer die anfallenden Kosten und Gebühren. Denn diese können den Erfolg erheblich schmälern; besonders wenn Sie Ihr Portfolio öfter umschichten. So können beim Aktienkauf relativ hohe Ausgabeaufschläge und Verwaltungsgebühren anfallen.
Im Allgemeinen gilt, dass eine langfristige Geldanlage kostengünstiger als eine kurzfristige Geldanlage ist. Je niedriger Ihre Kosten für die Geldanlage sind, desto höher ist Ihre Rendite.
Deshalb informieren Sie sich ausführlich über die Kosten und Gebühren verschiedener Geldanlagen und auch bei verschiedenen Anbietern. Die Kosten und Gebühren können sich teilweise erheblich unterscheiden. Zusätzlich müssen Sie bei Renditeberechnungen immer auch die Inflation im Auge behalten, die Ihren Ertrag deutlich schmälern kann.
Bei der Geldanlage diversifizieren
Wenn Sie Geld anlegen wollen, dann setzen Sie nicht alles auf eine Karte. Mit einer Diversifikation zwischen risikoarmen und renditestarken Anlageformen reduzieren Sie Ihr Gesamtrisiko. Denn Verluste der einen Anlageklasse gleichen sich mit den Gewinnen einer anderen Anlageklasse aus. Zu den risikoarmen Geldanlagen gehören beispielsweise Festgelder oder Anleihen. Zu den renditestarken Geldanlagen zählen Aktien, Fonds, Rohstoffe oder Immobilien.
Darüber hinaus können Sie innerhalb einer Anlageklasse auch noch stark diversifizieren. So können Sie Aktien von Unternehmen unterschiedlicher Branchen, Länder und Grössen kaufen. Oder Sie diversifizieren Ihr Rohstoffdepot in voneinander unabhängige Rohstoffe. Schlussendlich müssen Sie eine Entscheidung darüber treffen, welche Anteile die Anlageklassen in Ihrem Portfolio ausmachen sollen und wie viele unterschiedliche Anlageprodukte für Sie sinnvoll sind.
Geld anlegen mit Planung und Strategie
Sie können schon mit kleinen Beträgen monatlich Geld anlegen. Dafür müssen Sie zu Beginn nicht reich sein. Wichtig sind die Beachtung der Grundsätze der Geldanlage und eine individuelle Anlagestrategie. Überprüfen Sie Ihr Portfolio wenigstens ein Mal im Jahr und passen Sie Ihre Anlagestrategie an. Denn die Rahmenbedingungen ändern sich stetig, sodass solche Anpassungen notwendig werden. So können sich beispielsweise Ihre Anlageziele ändern oder es kann sich die ökonomische Lage eintrüben. Aber eine Umschichtung in Ihrem Portfolio sollte nie zu umfangreich ausfallen und nicht zu häufig vorkommen. Denn damit sind auch immer weitere Kosten verbunden. Mit einer langfristigen Anlagestrategie wirst du auch erfolgreich Geld anlegen und deine Anlageziele erreichen.